Forum der Schweizer Wohnbaugenossenschaften 2025

Blick in die Praxis

Beispielhafte Projekte von gemeinnützigen Bauträgern zeigen verschiedene Strategien, wie bestehende Siedlungen oder sogar ganze Quartiere qualitativ verdichtet werden und zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird.

Ecoquartier La Jonction, Genf

Auf einer 12’000 Quadratmeter grossen ehemaligen Industrieareal mitten in Genf entstand ein Ökoquartier mit 300 gemeinnützigen Wohnungen, einer Schule, Räumen für Gewerbe und Kultur, zahlreichen öffentlichen Einrichtungen und einem Depot für Kulturgüter der Genfer Museen. Die Stadt stellt das Areal zum Bau von Wohneinheiten der Codha, der Wohngenossenschaft Rue des Rois und der städtischen Stiftung für Sozialwohnungsbau Genf (FVGLS) im Baurecht zur Verfügung.

Foto: Eik Frenzel

Ecoquartier La Jonction, Genf


Siedlung am Riehenring, Basel

Der Innenhof in einer Blockrandbebauung am Riehenring wurde jahrelang vom Tiefbauamt genutzt. Die Bau- und Verwaltungsgenossenschaft Wohnstadt konnte das Land im Baurecht übernehmen und hat nach einiger Verzögerung wegen Einsprachen einen auffallenden vieleckigen Bau mit 36 Wohnungen erstellt. Das Projekt nutzt die Fläche optimal aus und ist ein hervorragendes Beispiel für Verdichtung im urbanen Umfeld. Von allen Wohnungen sind Blickbezüge auf verschiedene Seiten in den begrünten Hof möglich, teilweise sogar im gleichen Raum. Wegen seiner Qualität wurde der Bau ins erste Schweizer Architektur-Jahrbuch SAY aufgenommen, vom Basler Heimatschutz prämiert und letztes Jahr mit einem Gestaltungspreis der Wüstenrot Stiftung ausgezeichnet.
wohnstadt.ch

Bild: jessenvollenweider

Siedlung am Riehenring, Basel


Siedlung Am Rain, Luzern

Die Wohngenossenschaft Geissenstein-EBG hatte für die Erneuerung ihrer Siedlung Am Rain einen offenen Wettbewerb ausgeschrieben. Das Programm dazu wurde in einem partizipativen Verfahren in mehreren Workshops von den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern mitgeprägt. Das Gewinnerprojekt punktete unter anderem mit einer umfassenden Verdichtung und einer optimalen Integration des Ortsbildschutzes. Die Absicht war, einen Teil des Bestandes zu erhalten. Aufgrund des nachweislich schlechten Zustandes war dies letztlich doch nicht möglich und das Planungsteam musste einen Kurswechsel hin zu einem Ersatzneubau einschlagen.
geissenstein-ebg.ch/am-rain

Bild: Bischof Föhn Architektur/indievisual

Siedlung Am Rain, Luzern


Wohnanlage Friedrich-Inhauser-Strasse, Salzburg

Eine in die Jahre gekommene Wohnhausanlage aus dem Jahr 1985 wurde nicht abgerissen,sondern erhalten und weiterentwickelt: Statt einer blossen Sanierung setzte die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Heimat Österreich auf Verdichtung durch Aufstockung. Die Dächer wurden entfernt, Geschosse entkernt, Grundrisse neugestaltet und barrierefrei erschlossen. Jede Wohnung erhielt privaten Freiraum, jeder Giebel eine zweigeschossige Aufstockung. So wuchs die Anzahl der Wohnungen von 75 auf 99.

www.heimat-oesterreich.at

Bild: Volker Wortmeyer

Wohnanlage Friedrich-Inhauser-Strasse, Salzburg